13.09.2012

Angriffe auf US-Vertretungen, pro-amerikanische Demonstration in Benghazi [Updated]

Gegen Ende des Jahre 2011 produziert irgendein Quatschkopf in Kalifornien einen - sind wir mal ehrlich - total irrelevanten Film über den Islam und das Leben des Propheten Mohammed. Der angeblich amerikanisch-israelische Produzent mit den Namen Sam Bacile, dessen Existenz nicht bewiesen ist, gab an, er habe 5 Millionen US-Dollar von 100 jüdischen Spendern für den zwei-stündigen Film erhalten. Die israelische Regierung jedenfalls distanzierte sich vorsorglich von dem Film. Aber im Endeffekt ist uninteressant wer den Film produziert hat, wer dahintersteckt und um was es geht. Meinungsfreiheit ist Meinungsfreiheit. Punkt. Ende.

Mehrere tausend Kilometer entfernt jenseits des großen Teiches, kriegen irgendwelche anti-amerikanischen militanten Spinner Wind von dem Film und organisieren Demonstrationen. Diese Demonstrationen eskalieren selbst verständlich. In Kairo und im libyschen Benghazi werden die US-Vertretungen gestürmt. In anderen Teilen der arabischen Welt gibt es heftige Demonstrationen mit Verletzten.

Bei RPG-Angriffen auf das US-Konsulat in Benghazi wird der US-Botschafter Christopher Stevens und drei seiner Mitarbeiter ermordet, fünf weitere werden verletzt. Dabei scheint es sich aber um einen geplanten Terrorangriff gehandelt zu haben, der womöglich nicht im direkten Zusammenhang mit den Protesten steht, beziehungsweise diese eventuell als Ablenkung nutzte.
Libyer hätten den US-Botschafter nach dem Angriff noch in ein Krankenhaus gebracht, wo man ihn vergeblich versuchte zu wiederbeleben. Die genauen Umstände sind jedoch noch unklar. Die libysche Regierung verurteilte den Anschlag.

In Benghazi kam es heute spontan zu pro-amerikanischen Demonstrationen gegen Terrorismus:


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Ach im Übrigen, den absoluten Vogel schießt Stefan Kornelius in der Süddeutschen ab:
Es ist müßig, hier nach Tätern und Opfern zu unterscheiden. Diesmal ging die Provokation von amerikanischen Extremisten aus, islamistische Fanatiker haben sie angenommen und nicht minder radikal zurückgezahlt.

Kein Kommentar, sonst werde ich ausfallend ...

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Update

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Update 2:
Ich hatte oben geschrieben, dass es irrelevant sei, wer den Film (hier der YouTubeLink) produziert hat. Das ist es in der Tat, aber interessant ist es dennoch. Angeblich wurden die Schauspieler ordentlich hinter das Licht geführt, die Audio an manchen Stellen im Nachhinein grottig schlecht manipuliert (Referenzen zu Mohammed, dem Koran, oder dem Islam, zum Beispiel bei 2:53 oder 6:30) und schaut man sich den Trailer mal an, dann muss man sich wahrlich fragen, in was die angeblichen Produktionskosten von 5 Millionen US-Dollar geflossen sind. Alles äußerst dubios und würden nicht irgendwelche Spinner dieses Werk als Vorwand für Gewaltexzesse, Verletzte und Tote nehmen, dann wäre das alles einfach nur eines von unzähligen schlechten und unbedeutenden Filmen. 

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